„Das Leben des Carlos Fernando“ (Film)

184 Todesopfer rechter Gewalt zählt die Amadeu Antonio Stiftung seit 1990 in Deutschland. Carlos Fernando ist eines dieser Opfer. Vor 15 Jahren1 wurde der gebürtige Mosambikaner in Kolbermoor von einem Rassisten in Kolbermoor aufgrund seiner Hautfarbe totgeprügelt. Mit der Vorführung des Filmes “Das Leben des Carlos Fernando” am So 07.09.14, erinnert die infogruppe rosenheim an den rassistischen Mord von Kolbermoor.

Die Dokumentation von Samuel Schirmbeck entstand in der Reihe „Tödliche Begegnungen“ des Hessischen Rundfunks (HR). Der Film erinnert an einen lebenslustigen, jungen Mann, der zunächst als „Mossi“, als Mosambikaner, in der DDR lebte, als Arbeiter in einem Reifenkombinat. Die Wende machte aus dem sozialistischen Bruder einen arbeitslosen Fremden. Er lernte noch die beiden Deutschlands kennen: die DDR und das wiedervereinte Deutschland. Carlos Fernando verwirklichte seinen Traum und zog an den Rand der bayerischen Alpen, wo er 1999 erschlagen wurde. Vorausgegangen war, dass die Ausländerbehörde ihn abschieben wollte, seine deutsche Frau Ramona ihn aber versteckte. Schließlich verließ er Neubrandenburg, trennte sich von seiner Frau und fand mit Tochter Tracy eine neue Heimat im scheinbar beschaulichen Kolbermoor in Oberbayern, die geliebten Berge in Sichtweite. Vor der „Cubana-Bar“ wurde er ermordet, von einem Rechtsradikalen, im Streit um ein zu geparktes Auto. Der Täter spielt in diesem Film, wie in der gesamten Reihe, nur eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt steht ein offenherziger Mann, dessen Leben durch einen Fausthieb ausgelöscht wurde.

Die Filmvorführung findet am So. 07.09.14 um 19:00 Uhr im Rosenheimer Z, dem linken Zentrum in Selbstverwaltung (Innstraße 45a) statt. Der Eintritt ist frei.

 

1Am 15.08.09 wird Carlos Fernando angegriffen und ins Koma geprügelt. Er stirbt am 30. September 1999 im Krankenhaus an den Folgen des rassistischen Übergriffes.