„Öffnungszeiten“ und „Remue-Ménage“ heißen die beiden Titel, die die infogruppe rosenheim in der Reihe „Der Politische Film“ am Sonntag, 05.Mai ab 19.00 Uhr im Linken Zentrum „Z“ aufführt. Diese „Pflichtfilme für Gewerkschafter_innen“, so die Veranstalter_innen, zeigen nicht nur prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen von Migrant_innen in München und Paris, sondern auch, wie Betroffene sich wehren.
„Öffnungszeiten“
Rund um die Hackerbrücke, also mitten in München, einer der reichsten Städte der Welt, spielt sich der Film „Öffnungszeiten“ die meiste Zeit ab. Dort schlafen Arbeiter_innen auf Parkbänken, in Aufenthaltsräumen der deutschen Bahn oder pendeln durch Zimmer ihrer Bekannten. Angehörige sozial benachteiligter Gruppen, insbesondere der türkischen und der Roma-Minderheit in Bulgarien, verdingen sich aus Perspektivlosigkeit in der Heimat in ganz Europa. Als halbwertig behandelte EU-Bürger dürfen sie überall hin reisen, erhalten aber nur unter schwierigen Bedingungen eine Arbeitserlaubnis. In München arbeiten sie häufig als Tagelöhner, für unglaublich schlechte Gehälter und werden zudem regelmäßig um ihr Geld betrogen. Doch einige sind bereit für ihre Rechte einzutreten und zu kämpfen.
„Remue-Ménage“
Einige Schritte weiter gegangen sind 2002 die Migrant_innen, die in Remu-Ménage portraitiert werden. Die meisten stammen aus West-Afrika, alle arbeiten sie über Subunternehmen für den Hotelkonzern Accor. In nahezu aussichtsloser Lage beschließen sie, sich gegen herabwürdigende Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen und treten in den Streik. Wer glaubt, ein erfolgreicher Arbeitskampf bräuchte einen Organisationsgrad von 70%, eine Riesengewerkschaft sowie deren Funktionär_innen, wird in dem Film eines besseren belehrt: Ein Jahr treten die Frauen in Streik. Unterstützt durch eine Solidaritätsgruppe besetzen sie Hotel-Foyers, verschaffen sich Zugang zu den Büros der Bosse und können einen Großteil ihrer Forderungen nach einem Jahr hartnäckigem Kampf durchsetzen. Als die Betriebsrätin zwei Jahre später gekündigt wird, flammen die Kämpfe von Neuem auf.
Der Filmvortrag beginnt ab 19.00 Uhr im Linken Zentrum in Selbstverwaltung, Z, in der Innstraße 45a. Bereits ab 18.30 Uhr bietet die Rote Zora im Rahmen der Volxküche Essen gegen Spende an.