Biographische Streiflicher aus dem Leben des Münchner Kommunisten
mit Friedbert Mühldorfer, Herausgeber der Neuerscheinung „Hans Beimler: Im Mörderlager Dachau“. Eine Öffentliche Veranstaltung der DKP Rosenheim:
Hans Beimler: geb. am 2.7.1985 in München, gefallen am 1.12.1936 vor Madrid als politischer Kommisar des „Thälmann-Batalaillons“ der XI. Internationalen Brigade im Spanischen Bürgerkrieg.
Er wurde 1930 kommunistischer Landtagsabgeordneter, 1932 Reichstagsabgeordneter der KPD und erhielt noch bei den Märzwahlen nach der Machtübergabe an die Hitlerfaschisten 60.000 Stimmen in München-Oberbayern.
Am 11. April 1933 wurde Beimler nach Wochen illegaler Arbeit verhaftet, im Münchner Polizeipräsidium gefoltert und nach 14 Tagen in das KZ Dachau gebracht. In der Nacht vom 8. Mai zum 9. Mai 1933 gelang ihm die Flucht aus dem Lager. Kurz danach schrieb der schwer gefolterte Hans Beimler seine Erinnerungen an das „Mörderlager Dachau“ nieder. Die Veröffentlichung war eine Sensation, weil hier erstmals ein Häftling schonungslos über den SS-Terror im Lager Dachau berichtete. Der Text wurde in mehrere Sprachen übersetzt, in internationalen Zeitungen zitiert — und in Deutschland illegal weiterverbreitet. Für die Naziregierung war die Veröffentlichung eine propagandistische Niederlage.
Hans Beimler wollte mit seinem Bericht aufrütteln und die Menschen in Deutschland und im Ausland zum Widerstand gegen die Nazidiktatur bewegen. Er selbst unterstützte diesen Widerstand zunächst durch illegale Arbeit von Frankreich, der Tschechoslowakei und der Schweiz aus, bevor er im Sommer 1936 mit den ersten Freiwilligen nach Spanien ging, um dort mit den Internationalen Brigaden gegen die Franco-Putschisten zu kämpfen. Am 1. Dezember 1936 fiel er vor Madrid im Alter von 41 Jahren. Bereits damals wurde er auch im Ausland zu einem Symbol für den Kampf gegen den Faschismus.
Anläßlich des 75. Todestags erscheint nun erstmals in der Bundesrepublik Hans Beimlers Erlebnisbericht in der Originalfassung, ergänzt um Anmerkungen zur Entstehungsgeschichte und zu zeitgeschichtlichen Hintergründen.
In einer umfangreichen biographischen Skizze wird außerdem der Lebensweg des Münchner Antifaschisten nachgezeichnet. Fotos und Dokumente ergänzen das Buch, das eine neue, längst überfällige Würdigung Hans Beimlers ermöglicht.